Wahltag ist Zahltag – auch für die queere Community

Wahltag ist Zahltag – auch für die queere Community

… die es so nicht gibt.

Österreich hat gewählt und seit dem schauen einige wenige besorgte Menschen hierzulande zur Alpenrepublik. Und wer so im Lande der Netzpolitik unterwegs ist, hier und da stehen bleibt, um zuzuhören, weiß, es sieht derzeit nicht gut aus. Im Februar stehen hierzulande die nächsten Wahlen an und was die Umfragen hergeben, nun ja …

Auch in Amerika waren Wahlen und bekannt ist, dass diese der vorletzte Präsident gewonnen hat. Und wenn bis dahin ein Urteil ihn nicht außer Gefecht setzt, gilt am 20. Januar erneut für die Welt sein „American first“. Was dann folgen wird, ist derzeit teilweise schon abzusehen.

Tim Cook und Mark Zuckerberg hofieren den zukünftigen Präsidenten, während Elon Musk, Hass und Hetze auf ihm allen zugänglichen Plattformen verbreitet, um dem Woke-Virus den Garaus zu machen. Transmenschen dürften dort nun nichts mehr zu lachen haben. Jetzt kann man sich natürlich fragen, was Apple oder auch Meta davon haben, wenn sie sich einem System anbiedern, wo absehbar ist, dass demokratische Umgangsformen, über kurz oder weniger lang, auf der Strecke bleiben.

Auch hierzulande treiben Medienschaffende, Politik und Anhang, ein seltsames Spiel. In diesem Spiel gibt es viele Teilnehmende, zu der auch ganz große Teile der queeren Community gehören (die es so nicht gibt).

Links blinken, rechts abbiegen

Die Alternative für Deutschland (AfD), die von rechtsextremistischen Kräften gesteuert wird, treibt hierzulande viele um. Von einem Verbotsverfahren ist da oft die Rede, aber bringt das uns wirklich weiter? Die letzten Landtagswahlen im Osten haben gezeigt, das Wahlvolk sieht das alles ein wenig anders.

Zugegeben, die Ampel hat den Aufstieg der rechten Gesinnung im Lande durch ihr kollektives Versagen viel Nahrung gegeben. Auch ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich als links ausgerichtetes Gewächs am Ende meines Lateins bin. Im Gegensatz zu den „Gesinnungslumpen“, die Links blinken, und rechts oder auf die russische BSW-Spur abbiegen, bleibe ich aber auf meiner angestammten Spur.

Fakten ade, scheiden tut weh

Meta beendet in den USA Kooperation mit Faktenprüfern

Mark Zuckerberg hat angekündigt, auf Meta der Meinungsfreiheit wieder den Raum geben, den sie vor Jahren hatte, ganz nach dem Vorbild von „X“. Fakten sind unerbittlich, schränken das Meinungsbild eines einzelnen zu sehr ein. Das Ergebnis der uneingeschränkten Meinungsfreiheit: Manipulationen, Hass und Hetze, mit jedem Klick, und jeder klar denkende Mensch weiß inzwischen, wer und was dort zu Hause ist.

„Wir werden zu unseren Wurzeln zurückkehren, Fehler reduzieren, unsere Regelwerke vereinfachen und die freie Meinungsäußerung auf unseren Plattformen wiederherstellen. Faktenprüfer seien zu politisch voreingenommen gewesen und hätten besonders in den USA mehr Vertrauen zerstört als geschaffen.“

… und weiter …

„Themen wie Migration und Geschlechterfragen werden zurückgestellt, da diese nicht mehr im Einklang mit der öffentlichen Meinung stehen. Wir werden, gemeinsam mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, gegen Regierungen weltweit vorgehen, die amerikanische Unternehmen angreifen und darauf drängen, mehr zu zensieren – auch in Europa.“

Tjo, man könnte nun die Geschichte mit der Lebensweisheit „Es wird nichts so heiß gegessen, wie gekocht“ abtun …

aber, es gibt ja noch die große Masse, jene, die von „X“ geflüchtet sind – nicht wirklich – und sich dabei posthum als Helden gefeiert haben. Und wo sitzen sie? Bei TikTok und auf dem Zuckerberg. Sie haben sich aber noch ein Hintertürchen auf „X“ gelassen, vielleicht um Habeck zu unterstützen, den Don Quijote aus Schleswig-Holstein.

Dem Teufel die Zustimmung entzogen, dem Beelzebub zugeschoben (frei nach einem anderen Sprichwort). Nach Döpfners und Lindners Kniefall vor Musk, Habecks mutiger, (wieder) aufgenommenen Kampf auf „X“, spricht man inzwischen von einer deutschen digitalen Untertanenmentalität.

Herr, wenn du schon gefuscht hast, lass wenigstens Hirn regnen.

Gerade die queere Gesellschaft, die nun Angst um die Fördergelder, Angst um die hier erstrittenen Menschenrechte hat, weil die CDU, das BSW mit seiner russischen Ideologie nun auch nicht sooo nett sind, unterstützt das Konsortium Meta nicht nur mit Anzeigen. Jede Woche, fast täglich, stehen sie auf dem Markplatz der Seelenkäufer, folgen dem „Clickbaitinggeschwafel“ aus der eigenen Blase. Besonders jene, die naiv, recht jungfräulich in ihrem queeren Dasein sich selbst entdecken … . Jene sind zu bedauern, den anderen wird ihr frevelhaftes Handeln, noch früh genug auf die Füße fallen. Schon sehr bald.

Wahltag ist Zahltag. Meine Aktivistenzeit ist bald um. Ich muss nicht (mehr) auf dem Marktplatz der Gefühle stehen, die Glocke läuten, dabei die Regenbogenfahne hochhalten und „Happy Pride“ grölen, das sollen jetzt andere tun. Die Z-Generation und Nachfolgende sind an der Reihe. Für sie kann es jedoch wieder richtig ernst werden – Schluss mit lustig, Schluss mit „Happy Hour (Pride)“.

(aktualisiert am 08.01.2025)

Aus dem Umfeld

Datenschutz / Überwachung
Kein Bock auf Datenschutz
Queer und Datenschutz? Kein Bock!Technobässe dröhnen weithin hörbar. Auf dem Platz zwischen Dom und Bahnhof herrscht reges Treiben. Regenbogenfahnen hei...
Read more
Im Datenrausch | Datenschutz
Datenschutz mit Google à la Apple? Vergiss es.
Wenn Google (Alphabet) den Datenschutz erwähnt, muss man erstmal hinterfragen, was Google damit überhaupt meint. Es gab schon genug Fälle, und es wird weite...
Read more

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert