Es gibt inzwischen viele Möglichkeiten bei Freunden, Bekannten und Nachbarn Pluspunkte zu sammeln. Manche stellen eine befüllte Kiste an die Haustüre und verzieren es mit einem „zum Mitnehmen“-Schild. Andere wiederum nehmen ein Nachbarschaftsportal in Anspruch, wiederum andere, wie ich, sind Anhänger des Filesharing.
Bei Tauschbörsen legt man auch etwas in eine Art Körbchen. Und jeder, der des Wegs kommt, es gebrauchen kann, kann es mitnehmen. Der Vorteil gegenüber der Bürgersteig-/Haustürgeschichte ist der, es können 100 Leute kommen, jede:r kann es mitnehmen. Es ist genug für alle da. Bei der anderen Geschichte, auch die der Bücherzelle um die Ecke, kann leider nur eine Person sich an dem ausgesuchten Stück erfreuen.
Filesharing über die Cloud
In einer anderen Zeit war µTorrent ein wichtiges „Fortbildungswerkzeug“. Nicht nur Linux-Distributionen konnten und können darüber geordert werden, auch Medien und allerlei digitales Zeug. Mittlerweile kann man die aktuelle Version des Bittorrent-Clients nur noch mit Fingerspitzen in einer gesonderten Umgebung installieren, so durchsetzt ist er mit viel Unrat, was niemand haben will. Ob man mit einer alten (cleanen) Version oder den Alternativen weiter kommt, gilt dann auszutesten.
Eine andere Möglichkeit sind die Clouddienste von Google, Dropbox und anderen. Auch ASUS reiht sich da ein, ist allerdings nicht zu empfehlen. Zu viele Einschränkungen und zu schlechte Bedienung. Dort liegt ein Terabyte für mich brach.
WeTransfer
Mittlerweile gibt es bald an jeder Internetecke einen Link nach Wolkenkuckucksheim. Ich habe einen Klick weiter Nextcloud am Start, allerdings ist das nur zu empfehlen, wenn man Zugriff auf die Einstellungen am Server hat oder das dortige Personal hilfsbereit ist. Fehlermeldungen vermiesen dann unter Umständen den Spaß an der Sache, weil irgendwer in der Ferne das machen müsste.
Für eine flotte Übergabe eignet sich als Filesharing-Tool auch WeTransfer. Zuletzt benutzt bei dem Interview mit vielbunt, um die Bilder der dortigen Medienabteilung in Darmstadt zu übergeben. Das funktioniert bis zu einer 2 GByte-Größe für ein Lächeln. Die kommende Groove-Garden-Ausgabe hat aber knapp 5 GByte, nun wären 12 Euro monatlich mit am Start. Für den Kling Klang-Salat ist dann Google Drive besser.
Vom Prinzip her ist WeTransfer für das Filesharing eine feine Sache. Ich wähle einen Ordner oder eine Datei, schreibe dazu, wer sie bekommen soll und übertrage diese über das Webportal oder die Smartphone-App zu WeTransfer – verschlüsselt. Die Empfänge:innen bekommen dann eine Nachricht, dass da was zu holen ist. Über den Link (nicht öffentlich) kann diese Datei dann herunterladen werden. Ich werde darüber informiert und der Vorgang ist abgeschlossen. Fertig. Nach sieben Tagen ist der Spuk vorbei, wenn die Empfänger:innen nicht zupacken.
Nach der Übertragung wird mir auch der Link zum Herunterladen direkt angezeigt. Somit kann ich über meinen Mail-Verteiler ganz viele Empfänger erreichen, ohne ihre Adressen anzugeben. Diese müssten mir dann bestätigen, die Daten vorliegen zu haben. WeTransfer macht das dann nicht. Wie auch?
Das Filesharing-Seite WeTransfer sitzt in den Niederlanden, ist ein europäisches Unternehmen, somit zieht hier auch nicht der USA PATRIOT Act, wie bei den amerikanischen Anbietern
Die Frage nach dem Datenschutz in den USA, zum Beispiel bei der Nutzung von amerikanischen E-Mail- oder Cloud-Anbietern, ist für europäische Bürger ein Kriterium. Personenbezogene Daten, die in die USA übermittelt werden, unterliegen dem USA PATRIOT Act, können nicht mehr als sicher gelten.
-Internet
Allerdings wissen wir auch, dass Berlin, die EU, nicht gerade den Wünschen Amerikas abgeneigt sind, wenn sie diese aussprechen (Stichwort: Huawei).
Was bleibt? Nextcloud, Drive Mail und anderes.
Bis 2 GByte ist WeTransfer eine nette Sache. Zwar sehr scriptlastig (asozial) programmiert – Klick zu adzerk.net^ -, aber man muss ja dort keine Zeitung lesen. Tipp: uBlock Origin am Start haben.
Ein kommender Dyke March- oder CSD-Bilderreigen ist für die Wegbegleitung, die Vielfalt besser über „Drive Mail“ (mailbox.org), „Nextcloud“ (Hetzner) und anderen Geschichten untergebracht, wo sich Welt dann entspannt bedienen kann, zumal die AI-Geschichten außen vor bleiben. Bei Microsoft geht nichts mehr ohne. Sie sind zu AI-Junkies mutiert.
(genannte Firmen sind hier am Start)