Der Hauptgrund meines heutigen Ausfluges war in Mainzer Christuskirche zu finden, in der Ausstellung „Max ist Marie“. Im Vorfeld war einiges zu lesen, dementsprechend die Erwartung.
Ausstellung in der Christuskirche in Mainz: Max ist Marie
Es sind beeindruckende Fotos, die die Hamburger Künstlerin Kathrin Stahl noch bis zum 27. Oktober in der Mainzer Christuskirche zeigt: „Max ist Marie“.
– Presse
Weder von dem einen noch von dem anderen Statement war in dieser Form etwas zu sehen. Das sind ganz normale Porträts und von Marie gab es nur ein Bild, neun andere Trans*Personen – Trans* wie du und ich – wurden daneben gestellt, mit jeweils einem knackigen Statement. Das war die ganze Ausstellung. Ich bin noch mal um die Ecken, habe geschaut, ob es da weiter geht, aber auf Nachfrage versicherte man mir, dass das, was ich da sehe, die Ausstellung „Max ist Marie“ ist.
Bei der Eröffnung der Ausstellung waren einige der vorgestellten Trans*Menschen persönlich vor Ort – ich war es heute (allerdings ohne Abbild an der Wand) und nur der Herr Niemand hat es gewusst. Die dgti hat diese Ausstellung nicht nur organisiert, sondern musste auch für die ausgestellten Bilder bezahlen, die nicht ganz billig waren. So die Auskunft in der Christuskirche. Ich stelle mir natürlich nur eine Frage, da die dgti von Trans*Menschen umgeben ist, und jede/r von ihnen eine Geschichte hat …
Positiv ist zu vermerken, dass mit der Christuskirche das Thema „Die Vielfalt der Schöpfung annehmen“ in die Gesellschaft getragen wird.
(Wikipedia)Verlängerung der Fotoausstellung über und mit transidenten Menschen in der Mainzer Christuskirche
Aufgrund der großen Nachfrage wird die Fotoausstellung „Max ist Marie“ in der Mainzer Christuskirche noch bis zum 22. November zu sehen sein.
Mit dem Begleitheft zur Ausstellung (kopiert, ohne Innenbilder – das Ganze geht besser) ging ich als naturtrübe Trans* wieder zum Bahnhof, mit der Gewissheit, dass manches sich schöner liest, als die Realität aufzeigt. Vielleicht habe ich auch nur die Reste zu sehen bekommen und die waren den Fahrpreis von Offenbach nach Mainz nicht wert.
100 % Mensch präsentiert die LGBT-Ausstellung:
We are part of Culture
„Es hat Einfahrt nach Gleis 8 der Intercity-Express nach Kiel über …“ Hastig ziehen Reisende ihren Kofferkuli hinter sich her, um ihren Anschluss zu bekommen.
Der Hauptbahnhof gleicht wie immer einem Ameisenhaufen, ohne dessen System aufweisen zu können. Dennoch funktioniert das System „Hauptbahnhof“ in den meisten Fällen. Manche Reisende nehmen sich Zeit, um einen Kaffee an den vielen Ständen zu trinken. Das Aufwärmen ist in der zugigen Halle fast schon ein muß in dieser Jahreszeit. Von Mainz aus kommend schlendre ich entspannt zur großen Bahnhofshalle, wo mich die LGBTIQ-Ausstellung „100 % Mensch: We are part of Culture“ erwartet.
Schon vom weiten sah ich, dass es ein bisschen mehr sein wird als die Ausstellung „Max ist Marie“ in Mainz. Persönlichkeiten aus der Vergangenheit im Porträt der Künstler der Gegenwart. Dazu in mehreren Sprachen ein kurzer Abriss des Werdegangs der einzelnen Persönlichkeiten. Die Botschaft:
Wir waren schon immer da, haben das gesellschaftliche Miteinander wesentlich geprägt und mitbestimmt.
Hinweistafel in der Ausstellung
Bei vielen ist auch zu erlesen, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hatten. Es ist auch heute nicht ganz ungefährlich, sich für Minderheiten einzusetzen, sich gegen das System aufzulehnen.
Die Auswahl bei über 300 zur Wahl stehenden LGBTIQ-Personen war für das Team nicht ganz einfach, denn jede/r in der engeren Wahl, hat ein Platz in der Ausstellung verdient. Noch bis zum 14.11. läuft die Ausstellung im Frankfurter Hauptbahnhof. Andere Bahnhöfe folgen (siehe Link in der Überschrift).
Das war’s dann vorerst in Sachen LGBTIQ-Ausstellungen. Danke fürs Vorbeischauen.