Der Passwortklau und die Folgen

Der Passwortklau und die Folgen

Zurzeit geht wieder verstärkt der Passwortklau um sich. Kürzlich die Meldung, dass Passwörter von 16 Millionen Nutzerkonten in die Hände eines Botnetzes gefallen sind. Das ist wie bei der Trilogie Matrix, wo Mr. Smith die Kontrolle über alles nahm. Ein kleines Programm wird aufmüpfig, schon kippt das System.

Auch im Dezember 2017 wurden die beliebtesten Passwörter veröffentlicht. 123456 ist natürlich ganz vorne dabei. Ganz ausgefuchst ist 123456789. Da hat wahrscheinlich die halbe Welt nächtelang darüber sinniert. Dann die Entscheidung, dass 1234567 doch besser ist, dies auch völlig ausreicht. Wer soll schon dahinter kommen? Das Passwort password an sich ist ja der Schutz schlechthin, ebenso 111111.

Das ist wie bei WordPress, wo ganz vorne eine ungültige Anmeldung zu finden ist. Und wer das nicht gleich ändert, muss sich auch nicht wundern, wenn dann mal alles Beine bekommt oder Totenköpfe den Besucher willkommen heißen. Der mediale Passwortklau ist oft was anderem geschuldet.

Aber der Trost für uns kleine Geister ist ja, dass Amerika seine Atombomben mit dem Passwort 00000000 geschützt hat. Gut, mit meinem Atari und dem Modem Marke 12,5 wäre ich auch nicht bis zum Pentagon gekommen. Bestimmt wäre kurz vor dem Ziel der berüchtigte Datenabriss gekommen – Signal not found. Keine Chance auf Passwortklau.

Passwortklau leicht gemacht

Natürlich hilft das beste Passwort nicht, wenn anderswo der Schlendrian eingekehrt ist, ganze Computerfarmen gekapert werden und somit das dolle Passwort ß34|f791%561gHjj2, welches mindestens eine 42 Bit-Verschlüsselung vorweist, offen für jeden Mr. Smith herumliegt. Irgendwann wachen wir auf, haben kein Geld mehr. Windows XP läuft auf vielen Geldautomaten und der Support wurde eingestellt. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die vielen kleinen Mr. Smith das XP-Loch neben dem Microsoft-Flicken entdecken. Loch an Loch und hält doch – war einmal.

Dann ist das wie bei der Wehrmacht vor 100 Jahren, mit tschingderassabum geht es in den Krieg. Wir haben natürlich keine Chance gegen Mr. Smith. Ein Mr. Anderson ist da noch in der Mache, für uns aber nicht verfügbar. Genugtuung ist aber, dass der Filialleiter nackt auf Strümpfen um 12 Uhr die Sparkasse verlässt. Seine Bitcoins sind da schon lange nicht mehr. Die waren schon in jener Nacht weg, als US-Präsident Trump seinen medial wirksamen Wirtschaftstweet für Europa veröffentlichte. Das zwar der mediale Passwortklau schlechthin, aber Whistleblower haben dann ein Papier hochgehalten, wo die Passwörter der Filiale aufgeschrieben waren. Die Reinemachefrau hat sie ihrem Mann mitgenommen, dieser seinem Sohn gezeigt und der hat dann … (:yes:)

Das hat alles den gefürchteten Radlenkgummieffekt. Früher konnte man noch die Spuren des Löschvorganges entdecken. Die Folge war, dass man alles nochmal schreiben musste, notfalls die Rückseite des Papiers auch noch. Aber das war früher. Ganz früher. Noch früher. Und das ist noch nicht alles. Sogar der Kühlschrank wird geknackt. Die ganze Stromversorgung von Offenbach ist in Mr. Smiths Hände. Und das alles wegen des Passwortes 123456, das für Mr. Smith und Welt offen herumlag. Dass durch ein Passwortklau Offenbach im Dunklen sitzt, ist dann die mediale Rettung vor ganz viel Einfalt an anderer Stelle.

Ich bin dann mal weg … cu

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