#deletefacebook: Zurück in die Zukunft?
#deletefacebook wird hier und da im Netz hochgehalten, denn „The Future is private“. In einer anderen Zeit, als wkw (wer kennt wen) sich anschickte, mit einem Song die Singlecharts zu stürmen, äußerte sich Mark Zuckerberg über seine Pläne mit facebook:
„Die Welt braucht nur facebook. facebook ist das Internet der Zukunft.“
Mark Zuckerberg
Mittlerweile ist er seinem Ziel, seiner Zukunft, scheinbar ein ganzes Stück näher gekommen. Es ist aber auch eine ganze Menge passiert. Die Facebookfamilie ist um Instagram, WhatsApp und andere Unternehmen angewachsen, wegen Meinungsverschiedenheiten hat so mancher das Unternehmen Facebook verlassen. Und ein Datenskandal jagt den nächsten. #DeleteFacebook macht die Runde.
Es ist Zeit, zu löschen und zu vergessen. Es ist Zeit, seine Privatsphäre ernst zu nehmen. #DeleteFacebook.
Brian Acton
#deletefacebook – bye bye, Twitter
Mittlerweile steht das Bundeskartellamt bei Facebook auf der Matte.
Nach den Geschäftsbedingungen von Facebook können Nutzer das soziale Netzwerk bislang nur unter der Voraussetzung nutzen, dass Facebook auch außerhalb der Facebook-Seite Daten über den Nutzer im Internet oder auf Smartphone-Apps sammelt und dem Facebook-Nutzerkonto zuordnet. Alle auf Facebook selbst, den konzerneigenen Diensten wie z.B. WhatsApp und Instagram sowie den auf Drittwebseiten gesammelten Daten können mit dem Facebook-Nutzerkonto zusammengeführt werden.
Bundeskartellamt
The future is private: Eine Zukunft ohne Facebook
Nun ist man geneigt sich zurückzulehnen, denn wenn deutsches Amt sich dem Datenschutz annimmt, dann hat das Hand und Fuß. Denkt man. Aber weit gefehlt. Bis Facebook den Anordnungen des Kartellamtes folgen muss, hat Voyager 1 den Andromedanebel erreicht und durchquert. Das liegt nicht am Amt, sondern an der hiesigen Rechtsprechung. Wir sind ja keine Monarchie oder Diktatur. Der Logik folgend, sollte man aber sich selbst am nächsten sein. Das bedeutet nichts anderes als sich um seine Daten und sich selbst zu kümmern. So gut es eben geht.
Man muss sich nicht der Krätzeschreibe dahergelaufener pubertierender „Schrumpfhirne“ aussetzen. Man muss auch Facebook nicht als einzige Medium mit Neuigkeitswert den Hof machen. Und wer dann meint, mit vielen Likes und Facebook-Freunden was in der Welt zu sein, dem wird so manche Nacht eine andere Geschichte erzählen. Und egal ob Facebook, Instagram, WhatsApp oder Twitter, wenn man merkt, dass einem das alles nicht guttut, man anfängt seinen Wesenszug zu verändern, dann sollte man seine Seele fest umschließen und diese Örtlichkeit verlassen.
Robert Habeck hat z.B. sich von Twitter und Facebook verabschiedet (#DeleteFacebook). Mein Twitter-Account ist geschlossen, mein letzter Eintrag auf Facebook ist vom September 2018. Insgesamt ziert das Jahr 2018 vier Beiträge. Ich fühle mich dort einfach nicht wohl. Das liegt auch daran, dass ich erfahren durfte, was reale Freundschaften dort auslösen können und wenn sie nur einen von „engste Freunde“ auf „Bekannte“ wegen eines Beitrages zurückstufen. Es tut meiner Seele nicht gut, obwohl viele nette Menschen, die ich kenne, dort ihre Basis haben.
The future is private: Es ist Zeit, zu löschen und zu vergessen. Es ist Zeit, seine Privatsphäre ernst zu nehmen. #DeleteFacebook.
Die Datenskandale 2018 habe ebenso zum Unbehagen beigetragen. Ich besuche lieber jemanden auf seiner Homepage, als irgendwo in einer amerikanischen Sozialstation. Leider ist es auch so, dass der Einfachheitshalber ein jeder sich auf Instagram oder Facebook ausbreitet, dort Bilder und anderes postet. Gleiche Befindlichkeiten und Interessen verbinden nun mal. Und die findet man dann „augenscheinlich“ nur dort.
WhatsApp habe ich gelöscht. Ich hoffe, ich halte durch, lass mich nicht wieder breitschlagen WhatsApp zu installieren, weil wer anders es bequem haben möchte. Da installiert Welt lieber noch den Messenger von Facebook, statt sich mal von dieser Firma loszulösen. Man sollte sich mehr wert sein. Man ist ja nicht gleich von der Welt abgeschnitten, wenn man Facebook und Anhang verlässt. Und wenn Freunde dann meinen, na gut, dann müssen sie es lassen oder doch den alternativen Weg nehmen, den ich ihnen aufzeige, wenn sie mit mir kommunizieren wollen. Es reicht ja schon, wenn sie meine Teledaten an Facebook und Anhang ohne meine Zustimmung weitergeben. Muss ja nicht noch mein Seelenleben hinzukommen. Oder?
In diesem Sinne.
Link: WhatsApp-Alternativen: die Datenschutzregeln im Überblick (VZ)