Sony hat den tragbaren Kassettenspieler Ende der 1970er unter dem Namen Walkman unters Volk gebracht und von da an gab es die Happy-Hour auch unterwegs – nicht nur im VW-Bus. Und wie das dann so ist, Sony verschlief alle weiteren Trends, gar ganze Entwicklungen auf dem Musiksektor. Trendsetter wurden andere, allen voran Apple.
Heute steht Sony besser da, vor allem mit seinen Smartphones. War auf dem Sony Xperia Ray die Musik-App mehr eine Beigabe, so ist heute unter Android 4.3 die Walkman-App in der Version 7.15.A.0.2 anzutreffen, die ungetrübten Musikspaß verspricht.
Vorausschickend sei hinterlassen, ohne die Mediathek Media Go, die mit der Telefonsoftware Sony PC Companion ausgeliefert wird (aus der Software heraus erfolgt der download per KLlick), wird das Unterfangen Musikgenuß mit der Walkman-App nur halb so schön. Mit der Mediathek muß man sich mit einigen Dingen anfreunden bzw. sie einfach hinnehmen, akzeptieren und dementsprechend handeln.
Die „WALKMAN“-App – All deine Musik an einem Ort
Von Vorteil ist, wenn genug Speicherplatz auf dem PC vorhanden ist. Der Grund: Es gilt die heimische Musikbibliothek vor dem Zugriff der Mediathek zu schützen, da Veränderungen an den Dateien vorgenommen werden. Deswegen sollte man besser die Musikdateien für Sony in einen Extraordner kopieren, diesen in den Mediathek-Einstellungen angeben und dann kann Sony sich da breitmachen und die Übergabe an das Xperia-Smartphone vornehmen. Ob da nun Veränderungen vorgenommen werden oder nicht, das tangiert dann nicht mehr. Hauptsache es ist so, wie von daheim gewohnt. Deswegen keine Musikdateien einfach über das USB-Kabel in den Musikordner werfen, sondern schön die Musikübergabe über Media Go auf das Xperia vornehmen. So ist gewährleistet, dass auch alle Cover zu sehen sind.
Ja liebe Musikfreunde, das ist Arbeit und es dauert auch alles seine Zeit. Auch sollte man in der Mediathek die Namen, das Genre und anderes überprüfen, bevor die Übergabe an die Walkman-App stattfindet. Sind die Cover in der Bibliothek von Media Go nicht zu sehen, muss man sie manuell durch Klick hinzufügen (Musik → Cover Rechtsklick-Eigenschaften). Alternative: Vorher die Musikdateien mit Mp3Tag putzen, denn Walkman wie auch Media Go akzeptieren nur ein Cover pro Ordner.
Beispiel: Der Sampler Groove Garden hat verschiedene Songs, die aus verschiedenen Alben stammen. Groove Garden hat aber sein eigenes Cover. Bringt nur eine Datei ihr eigenes Cover im Tag (engl.) mit, so ist das ein Cover zu viel, weswegen weder Walkman noch Media Go ein Cover anzeigt, sondern das Standardbild präsentiert. Und das will man natürlich nicht, denn man ist ja irgendwo Kunst-verliebt.
SensMe™ oder Genre?
Ich muss ehrlich zugeben, ich habe mich anfangs schwergetan, bis ich die Macken der Software halbwegs akzeptiert habe. Ich verstehe zwar immer noch nicht, warum einiges so seltsam vonstattengeht, aber gut, es ist Sonys Musikordner, habe ich akzeptiert. Und seitdem ist das mit der Walkman-App eine runde Sache. Alle Cover da, keine komischen Zeichen u. a. für Umlaute oder schwedische Buchstaben und die 19 GByte Musik sind ordnungsgemäß in der Walkman-App zu finden.
In der App findet man keine Genre-Unterteilung, sondern die SensMe™-Abteilung. Diese analysiert die Tracks nach Stimmung und ordnet sie gewissen Eigenschaften zu. Das geht von „Nachts“ über „Chillout“ bis hin zu „energisch“. Das hat den Vorteil, dass die Genre-Abteilung auch lückenhaft sein kann, die Tracks dennoch in der jeweiligen Stimmungsumgebung anzutreffen sind. 74 Tracks sind bei mir unter „ungekanntes Genre“ in der Mediathek gelistet, da bei der Übergabe diese Angaben von Sony gelöscht wurden, ich vergessen habe vor der Übertragung nachzuschauen. Ich kann diese zwar nun über die Mediathek auf der Festplatte korrigieren, aber nicht auf dem angeschlossenen Xperia T. Jetzt bleibt: Entweder entsprechende Dateien löschen und neu übertragen, was seine Zeit dauert, oder es so lassen.
Memories
SensMe™ ist in etwa vergleichbar mit Mufin, das von Magix vor drei Jahren vertrieben wurde. Bei Mufin wurde nach einem zuvor selbst ausgewählten Track ähnliche Musik zusammengestellt, bei SensMe™ ist es in diesem Fall Sony, wo die „Nacht“ als solches definiert und demnach die Tracks gelistet werden.
Gothic-Fans dürften diese Nacht allerdings ein wenig seltsam finden. Und ob Pit, mein Nachbar und Freund, Ash Ra Tempels „Light: Look at your Sun entspannend findet, sei mal dahingestellt. Aber SensMe™ ist wie Mufin dazu in der Lage, Konstellationen zusammenzustellen, die man so nicht auf dem Plan hat, was ja das spannende und auch interessante ist. Dies wiederum verleitet dazu, noch mehr auf die Speicherkarte zu packen, damit die Fahrt nach Irgendwo zumindest musikalisch nicht im Nirgendwo endet.
Fazit zur Walkman-Geschichte der Neuzeit
Die Walkman-App wird nun nicht, wie in einer anderen Zeit der gleichnamige Kassettenspieler, alles auf den Kopf stellen, aber man kommt damit gut über die Runden, wird auch visuell mit den psychedelischen Farbspielen zum Takt der Klänge seine Freude haben. Man muss nicht unbedingt nach Alternativen Ausschau halten, zumal auch mit den Walkman-Klangeinstellungen ein guter Klang herauszuholen ist:
Großartige Beats für die Happy Hour – immer und überall
nicht nur für das Xperia E1 mit haptischer Walkman-Taste