Gelddruckmaschine Abo: Mit und ohne Werbung

Gelddruckmaschine Abo: Mit und ohne Werbung
Werbung im Abo
Verschenke ein Abo und lasse Deine Freunde tracken

Im Netz der Film- und Softwareindustrie

In naher Zukunft wird aller Wahrscheinlichkeit der Medienkonsum, mit seinen Abos, den größten Kostenfaktor in der Haushaltsplanung einnehmen, wenn man nicht aufpasst. Musik, Filme, Plattformen, Software, Internetzugang, alles mit oder ohne Werbung, gratis das Tracking … und ein Abo-Klinkenputzer mit jedem Klick an der virtuellen Haustüre.

Amazon-Abo mit Werbung (oder Zusatzkosten)

Wer in Amazons Streamingangebot “Prime Video” werbefrei Videos konsumieren will, muss dafür künftig extra bezahlen. In den USA hat Amazon nun seine Kunden laut dem US-Medium The Verge informiert, dass sie Ende Januar für ein werbefreies Angebot 3 US-Dollar mehr bezahlen müssen.

heise

Amazon begründet das Angebot mit Werbung damit, mehr Inhalte den Nutzern anbieten zu wollen und will dafür mehr investieren. Die Frage: In was investieren? In Qualität oder weiterhin in Quantität? Im Nebensatz dann:

„Wir wollen weniger Werbung ausspielen als andere Streaming-Dienste. Auch wer für Werbefreiheit bezahlt, wird während Live-Sport-Ereignissen weiterhin Werbung zu sehen bekommen.“

heise

Die Folge dieser Ankündigung:

amazon Abo-Kündigung
Am 04. Februar ist Schluss mit prime-video

Das ist der Anfang vom Ende eines gemütlichen Fernsehabends mit den Streamingdiensten. Andere Streamingdienste legen ein ähnliches Papier vor, andere Dienste ziehen mit einem zusätzlichen Lockangebot die KI aus der Angebotsschublade. Und jetzt gilt es, Resümee zu ziehen. Will man die Preisspirale mitlaufen, denn das ist nicht das Ende, oder zieht man die Reißleine?

Ich für meinen Teil ziehe die Reißleine, kündige das Jahres-Abo.

Ich bezahle keine Abogebühren incl. Auswertung und lasse mich dann noch mit Werbung, während des schönsten Kusses der queeren Filmgeschichte, berieseln. Zumal auch der Einkaufskatalog vor Werbung und anderen Fragwürdigkeiten schon überquillt. Entspannt Einkaufen war einmal …

Aber das betrifft nicht nur Amazon, auch andere Medien lassen sich nicht lumpen.

Der Fall Meta (Facebook/Instagram) ist inzwischen auf dem Klageweg. Metas Angebot:

  • ohne Werbung kostet xxx + Daten (Tracking)
  • mit Werbung „nur“ Daten (Tracking)

Nicht nur Meta will auf die dumme Tour die Zustimmung der Nutzer:innen zur Verwertung der Daten auf diese Art sich einholen. Normalerweise müsste jede/r Nutzer:in um Erlaubnis gefragt werden. Medienhäuser meinen auf diese Art die Erlaubnis zu bekommen. Das gilt auch für Seiten, die Medienschaffende mit Bildern, Texte etc. aus dem Metaversum einbinden.

Programme mit AI im Abo

Abo im Trend - KI
… schleichende Preiserhöhung mit einem WordPress-Plugin

Großer Trend und fast schon unentbehrlich ist die Beigabe einer KI. Ob nützlich, zielführend oder als Pseudo-KI implantiert, schon das Kürzel rechtfertige Preismodelle, die als „abenteuerlich“ bezeichnet werden können. Aus „kostenlos“ (bezahlt wird mit den eigenen Daten) wird nun ein Programm mit KI, das die Briefe schreibt. Als Preis steht im Raum monatlich 8,99 €, als Jahrespreis mit monatlich 5,83 € schmackhaft gerechnet.

In der Spielewelt sind solche Preismodelle auf Plattformen Alltag, in den Grafikabteilungen finden sie jetzt Einzug. Es gibt nicht viele Softwarehäuser, die es bei einer Einmalzahlung belassen.



Abofalle Jahres-Abo

Die Softwareindustrie (dazu zähle ich auch die WordPress-Abteilungen mit den Plugins) serviert gerne Abschlüsse, die sich schleichend verlängern. Was sich günstig liest, ist am Ende gar nicht mehr lustig und günstig schon mal gar nicht. Und das Jahr hält viele Vergesslichkeiten bereit.

Jetzt sollte der Kalender ins Spiel kommen, dort das Ende einer Vertragslaufzeit vermerkt sein. Am besten drei bis vier Wochen vor dem spätesten Kündigungstermin. Man muss ja auch noch den Button suchen und vor allem finden.

Kündigungen per Knopfdruck

Seit Juli 2022 besteht mit dem Gesetz für faire Verbraucherverträge die Verpflichtung für Unternehmen, einen deutlich sichtbaren Kündigungsbutton auf ihrer Webseite einzurichten. Dies betrifft alle Anbieter:innen, die ihre Dienstleistungen über Online-Verträge verkaufen.

(netzpolitik.org)

Und hier ist noch viel, viel Ungemach auszumachen. Im obigen Bild ist eine kleine Klickorgie fällig, da ein Finanzdienstleister hinzukommt. Bei Amazon war es noch gut zu finden, obwohl auch nicht so implementiert wie vom Gesetzgeber gefordert. Im Play Store von Google ist die Kündigung ok.

Wie muss die neue Kündigungsroutine aussehen?
Unternehmen müssen ihren Verbraucherkunden online einen Kündigungsbutton zur Verfügung stellen, über den das Abonnement samt einhergehenden Zahlungspflichten unkompliziert digital gekündigt werden kann. Nach Klick auf den Kündigungsbutton muss der Verbraucher unmittelbar auf eine Bestätigungsseite weitergeleitet werden, wo er bestimmte persönliche und kündigungsbezogene Angaben machen sowie schlussendlich durch einen weiteren Klick die Kündigung erklären kann. Die Schaltflächen und die Bestätigungsseite müssen ständig verfügbar sowie unmittelbar und leicht zugänglich sein (§ 312k Abs. 1, 2 BGB).

(§ 312k Abs. 1, 2 BGB). (Kanzlei Plutte)

Inzwischen habe ich mir angewöhnt, Software mit Abo kaum noch in Erwägung zu ziehen, und wenn, dann nach Bestellung sofort wieder zu kündigen, sodass nur die Mindestlaufzeit gültig ist. Am Ende einer Laufzeit angekommen, wird die Mailbox überquellen, da ständige Hinweise auf das Ende deuten, und dass dieses Ende noch abgewendet werden kann. Es locken 16 % Preisnachlass …

… und dann könnte ich ja wieder auf den Deal eingehen – für ein Jahr.

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