Spurensuche im Herzen Europas
Kürzlich leistete ich mir das Buch „Keltenland Hessen“ bei meinem Buchhändler um die Ecke. Mit 22 Euro ein Schnäppchen. Tags zuvor bekam ich Post.
Wanderausstellung Mit dem Spaten ins Feld – Keltische Fundgeschichten unserer Region Eine Kooperation zwischen Museumsleuten und Denkmalpflegern aus der Stadt Hanau, dem Main-Kinzig-Kreis und dem Kreis Offenbach führte zu einer Wanderausstellung im Rahmen von KELTEN LAND HESSEN 2022.
Eine Einladung, der ich gerne folge, zumal der Glauberg wieder auf dem Plan steht (Wanderung mit Maja).
Die Kelten in Hessen
Mit dem Wörtchen Kelten wird so allerlei verbunden. So kostet auf dem Hanauer Weihnachtsmarkt ein Mistelzweig (Parasit auf den Bäumen) um die 20 Euro und mehr. Und mit dem Mistelzweig kommt Miraculix ins Spiel, sitzen damit bei Asterix & Obelix. Zugegeben, auch wenn nun einige die Stirn runzeln, geschichtlich haben die Episoden einige Hinweise auf eine Zeit, aus der heute noch viel Unsinn verbreitet wird. Ein Beispiel aus Frankfurt Oberrad: Ein keltischer „Druide“ betet Wotan an und wirft Runen (aus der FAZ).
Die keltische Mythologie ist jedoch eine andere als die nordische, und beide sollte man schon auseinanderhalten können, will man sich der Lächerlichkeit nicht preisgeben.
Das Buch listet mit seinen 252 Seiten viele spannende Geschichten aus einer Zeit auf, die uns nur schwer zu vermitteln ist, da schriftliche Hinterlassungen nur aus fremder Feder stammen (u. a. Julius Caesar). Und natürlich schreibt er nicht, dass er von 100 Kelten vermöbelt wurde, sondern einer 1000fachen Übermacht gegenüber stand. Und was Caesar nicht verstand, hat er natürlich aus seinem kulturellen Blickwinkel, meist negativ, wiedergegeben. Das kennen wir ja auch aus jüngster Weltgeschichte.
Was man sich auch vergegenwärtigen muss, wenn man den Kelten folgt, es bleiben sensationelle Bauten aus, dafür sind die Funde um so spektakulärer. Wenn die Archäologen nicht buddeln, das zutage fördern, was tief im Erdreich schlummert, wir würden nichts sehen, schon gar nicht um einen heiligen Ort der Kelten wissen. Ich bin mir sicher, die Glauburger Leut’ sind auf dem Fürstengrab spazieren gegangen. Und so ist das mit vielen Stätten. Über eine, mir bis dahin unbekannte Stätte, erzählt das Buch.
Das „Fürstengrab“ im Frankfurter Stadtwald
Noch heute gibt es im Frankfurter Stadtwald zwischen Kelsterbach und Offenbach etwa 380 Grabhügel …
Stadtgeschichte
Das Fürstengrab fiel dem Autobahnausbau (A661) zum Opfer. Tragische Geschichte. So ist das mit unserer Niederwalzkultur, dem Fortschritt alles opfernd. Aber, man kann nun um das Wissen des Fürstengrabes, den Weg anders laufen. Zugegeben, innehalten ist dort ziemlich schwer, was generell im Frankfurter Stadtwald kaum noch möglich ist. Andere Geschichten ranken sich um den Hattersheimer Friedhof, den Altkönig mit Steinwall, den Grabhügel in Bad Schwalbach und dann ist im Handwerkskapitel die Überschrift „Regenbogenschüsselchen und tanzende Männlein“ zu erspähen. Was es damit auf sich hat, verrät das Buch.
Auf den Spuren der Kelten
Mein nächster Weg führt zum Heidetränk-Oppidum bei Oberursel (Taunus), den Rundwanderweg „beanspruchen“. Und irgendwo dort in der Ecke gibt es eine Speisegaststätte, die Wildschwein auf der Speisekarte stehen hat. Der Kreis schließt sich. Bei Asterix & Obelix haben am Ende viele Wildschweine ihr Leben lassen müssen. Rotkraut und Klöße tun es am Ende bei mir auch.
Taunus, Rödermark, Wetterau … es gibt viel zu erwandern und zu entdecken.
Und noch ein Hinweis: Im Darmstädter Eck ist nichts gelistet, zumindest bis dato noch nichts ausgebuddelt. Kein Wunder, dass die sich das Glauburger Grab unter den Nagel reißen wollten. Die sollen schön bei den ESA-Sterngucker bleiben … Können so den Rest der (Kinder-) Geschichten auch noch kaputt machen (Lady Sunshine and Mr. Moon).