Vorweg: Auf Föhr ist Pluto nicht anzutreffen. Dass aber die Sterngucker verzweifelt einen Planeten Nr. 9 suchen, nachdem sie Pluto gekickt haben, ist hinlänglich bekannt. Irgendwo ist er aber die neue Nr.9 – versteckt in der dunklen Materie der Milchstraße. Weil das mit der Nr. 9 nicht so klappt, sind sie erstmal zur Nr. 10 übergegangen. Soll so groß sein wie Saturn oder Neptun. Ganz am Rande unserer Galaxie. Ist aber auch noch nicht entdeckt worden. Aber errechnet haben sie ihn.
Vielleicht klappt es ja mit Euclid, wenn das Teleskop denn oben ankommt … derweil richten es Hinweisschilder sowohl auf den dunklen Seiten der Astronomie als auch auf dem Planetenwanderweg.
Es gibt auf Föhr einige Geocaches, die reichen für einen ganzen Jahresurlaub. Der Planetenweg ist zum einen eine Herausforderung, zum anderen etwas Besonderes und meine dritte Reise, nach Hainstadt und Kriftel, durch unsere Galaxie.
Planetenweg Föhr
Wir beginnen an der Strandpromenade beim Wyker Leuchtfeuer mit der Sonne.
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Dort beginnt die faszinierende Reise durch unser Sonnensystem …
Das Leuchtfeuer ist nicht der Leuchtturm im Hafen. Da habe ich zuerst geschaut. Kein Hinweis auf die Sonne weit und breit. :-/
Den Hinweis Strandpromenade habe ich überlesen, denn am Hafen beim
Leuchtturm gibt es keinen Strand, somit auch keine Strandpromenade. Am
Ende des Olhörnweg findet man das gemeinte Leuchtfeuer mit unserer
Sonne. Hiesige Wanderkarten/Radwegekarten weisen das Leuchtfeuer auch aus.
Dieses Schild ist auch das einzige, was ich hier publizieren werde, da die Schilder der Planeten selbst die Lösung der Kettenaufgabe innehaben.
Auf den 8 Planeteninfotafeln sind im Text gekennzeichnete Zahlen versteckt. Diese Zahlen müsst ihr finden und in der Reihenfolge unserer Planeten mit A – H anordnen. Also Infotafel Merkur – versteckte Zahl = A, Venus – versteckte Zahl = B, usw.
N: 54° 4 A. B C D
E: 008° 2 E. F G H
Geht man vom Final an den nahegelegenen Strand, so hat man am Tag einen herrlichen Blick auf die Nachbarinsel, die Halligen und das Wattenmeer. In einer sternenklaren Nacht hat man einen beeindruckenden Blick in unser Universum, in dem wir höchstens ein Staubkorn sind.
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Hat man Merkur „geknackt“ sind die anderen Hinweise in den Planetentafeln kein Hindernis mehr, sofern man sie findet. Geht es in Richtung Uranus, muss man den Strandweg verlassen. Aber vorher ist da noch der Marmeladeshop. Selbst gekochte Marmelade, das Glas für 3,50 Euro. Ich habe mir Heidelbeere ausgesucht, 3,50 Euro in die Kasse gelegt und das Glas in den Rucksack verstaut. Ich hatte ja auch sonst nichts zu tragen, außer Trinken, Brot, Kamera mit Objektiv, Akkus für Kamera und Smartphone.
Und dort, zwischen Uranus und Saturn habe ich meine Brille verloren, aber wiedergefunden. Kommt davon, wenn man Rabenvögel hinterher steigt. Vom Gefühl her sind die Rabenvögel die größte Vogelvertretung auf Föhr. Besonders die Dohlen. Nein, Möwen sind in Anbetracht der schwarzen Gesellen ausgeflogen. Die gibt es auf Amrum. ^^
Nach Neptun, das Ziel vor Augen
Anhand der Hinweise im Netz und denen der indigenen Bevölkerung kommt man dann zum letzten Planeten auf dem Föhrer Planetenweg, zu Neptun. Er ist nicht einfach zu finden.
Wir sind wieder am Strand, können ein Eis aus dem Automaten genießen und anfangen, die Koordinaten des Finales auszuknobeln.
Hinweis Die Geocaching-Koordinaten haben folgendes Format:
N 54° 40.819 E 008° 33.853
Das UTM Format ist: 32U E 471902 N 6059305
Das Format müsst ihr eventuell auf eure Kartenapp auf dem Smartphone einstellen, sonst ist das Ziel, das Final, irgendwo in der Nordsee vor Föhr. In der Geocaching-App gibt es die Abteilung „Wegpunkte“, dort kann man das Format so eingeben werden, wie notiert. Und dann kommt man zum Final – ohne zu ertrinken.
Dort konnte ich aber auch nur ankommen, weil wer nettes in der Heimat mir den entscheidenden Hinweis gab. Ich habe in meiner Not angerufen – 20 km laufen und dann vorm Ziel ERROR? Das geht gar nicht.
So ging es dann freudig entspannt dem Final entgegen. Dort angekommen, beäugten mich zwei Muggels misstrauisch. Die idyllische Ruhe scheinbar gestört … wir haben uns dann noch ganz nett unterhalten. Man hätte bis Amrum laufen können, da gerade Ebbe war. Aber, nicht ohne Führer, so die Einheimischen. Das Wasser kommt schneller als die Füße laufen können.
Das Final »Planetenweg Föhr«
Läuft man günstig, können unterwegs noch kleine Geocaches gelöst werden. Am Ende des Tages verzeichnete Withings über 30 Kilometer Fußmarsch. Ich war platt.
Der Weg zum heiligen Berg ist nicht ganz so weit. Von daher: Generalprobe gelungen.
Den Planetenweg kann ich nur wärmstens empfehlen. Sehr gut zu laufen, nette Leute getroffen, ein „Moin“ wechselte öfters die Seiten und tolle Aussichten auf die Halligen, Amrum … aber auch im Landesinneren gab es spannende Fotomotive, wie ein abgebrannter Reetdachstuhl. Diese liefere ich noch nach, wenn Zeit. Erst die Planeten, die Erinnerung an Pluto, denn den gibt es immer noch. Hat sogar noch eine Bedeutung. Zumindest in der Astrologie.
(Die Abstände der Planeten zueinander)