Alle Jahre wieder: Tapetenwechsel. Seit das Web 1.0 mit Deskmodder (Portal) die Kreativität der Nutzer mit Windows 98/XP aufzeigte, seit dieser Zeit gibt es auch bei mir hin und wieder einen Fingerzeig auf das, was man Desktop und PC-Arbeitsplatte nennt. Damals war ich immer in Richtung Macintosh/iMac unterwegs, was mir u. a. auch von Nemo ein paar Lästereinheiten eingebracht hat. Wie, kennt ihr nicht Nemo? Nemoflow designte nicht nur nette Windows-Oberflächen, hat monatlich (mindestens) einen Tapetenwechsel vorzuweisen, er „verkaufte“ u. a. auch ein Eichhörnchen als kleiner Panda, auch Feuerfuchs genannt, was sehr gut ankam. Ihr wisst jetzt, worauf es hinausläuft?
Tapetenwechsel
Heute beschränkt sich die Kreativität meist auf den narzisstischen Bildereigen auf Plattformen, was vielleicht auch der eingeschränkten Zugriffsmöglichkeit, zumindest auf einem Windows-System, geschuldet ist. Bei Linux sieht die Sache schon ganz anders aus. Ein Desktop-Einheitsbrei ist da nicht auszumachen. Dort trifft man auch noch Genialitäten an. Einen Tapetenwechsel anzugehen, macht dort auch noch richtig Laune, ist allerdings auch Frickelei.
2016 hatte ich mit Android und dem Xperia T meine kreative Hochphase. Das fing schon mit dem Xperia Ray an und gipfelte dann in das James Bond-Handy. Heute beschränkt sich das alles mehr oder weniger auf ein paar Icons, eine schlichte Benutzeroberfläche und eigene Sounds.
Android
Zwei Schwerpunkte sind auf dem privaten Smartphone auszumachen: Musik und die Knipserei. Hier ist auch Threema als Kommunikationsschnittstelle im Mittelpunkt. Auf dem „Muggelhandy“, wo es die Tracker im Dutzend gibt, sich die Meta-Junkies in der Telefonliste die Klinke in die Hand drücken, ist es der Marktplatz, die Mail, Chats (Signal) und Geocaching. Auf beiden Smartphones wird, so gut es geht, Google, Meta und andere Datengrabscher das Wasser abgegraben.
Mit Android 14 hat Google die „Farbabhängigkeiten“ zum Hintergrundbild nochmals verfeinert. Da sind sehr schöne Nuancen in der Farbgebung auszumachen, wie ich feststellen durfte. Auf beiden Smartphones kommt der Nova-Launcher zum Einsatz, da man dort auch Widgets übereinander legen kann. Mit dem „Muggelsmartphone“ experimentiere ich auch mal mit anderen Launcher.
Windows
Auf dem Laptop hat sich seit 2017 nichts mehr getan. Tapetenwechsel? Das Design ist gut, so wie es ist, mehr ist nicht zu wollen. Mit Windows 11 sind wieder einige Einschränkungen auszumachen, was nicht nur bei mir grummeln ausgelöst hat (Stichwort: Taskleiste). YzDock ist z. B. auf keinem Windows-System mehr anzutreffen, da die Taskleiste nur verkrüppelt nach oben versetzt werden kann. Und mit jedem Update ändert sich wieder etwas. Auf dem großen Rechner (Leistung gleich, aber großer Bildschirm) verhält es sich ähnlich. Hier tausche ich allerdings die Hintergrundbilder hin und wieder aus, passe die Farben an. Das ging früher besser, da mehr Zugriffsmöglichkeiten per „Mausklick“ vorhanden waren.
iPadOS
Mein letztes Betriebssystem aus dem Hause Apple war System 7. Anzutreffen auf einem Macintosh LC II mit monochromen Monitor (12“). Damals war bei mir an Systemmodifikationen in Sachen Design nicht zu denken. Außerdem sah es sowieso schick aus und das dortige Social Network (MacVillage???) richtig heimelig, mit ein paar Häuschen. Damals musste man sich noch irgendwo in der Ferne einloggen. Für mich war es von Troisdorf aus Köln, später von Gelnhausen, Frankfurt Sachsenhausen. In beiden Fällen war das Internet mit ca. monatlichen 500 Mark Fernsprechkosten verbunden.
Als dann Steve Jobs wieder CEO bei Apple war, war einer seiner ersten Amtshandlungen die Mac-Clones ins Nirwana zu verbannen. An eine Arbeit mit einem Mac-System war aus Kostengründen nicht mehr zu denken. Der Macintosh LCII konnte mit den steigenden Anforderungen (Desktop-Publishing) nicht mehr Schritt halten. Der digitale Kulturschock kam mit Win 95/Win 98. Und ab da fing dann die Bastelei in Richtung „Mac“ an.
Heute ist auf dem iPad, 10 Systemgenerationen später, iPadOS 16.2 (Update erst mit 17.2) anzutreffen, ein Tapetenwechsel ist auch hier nur bedingt möglich. Es beschränkt sich alles nur auf das Hintergrundbild, das Weglassen von Widgets, um die Minimalistin in mir zur Geltung zu verhelfen – weniger ist manchmal (oft) mehr.
Bilderreigen:
Wie zu sehen ist, ein Tapetenwechsel bringt auch längst vergangenes zutage. Auf dem iPad ist nun das iMac-Girl anzutreffen, was mich damals in Windows 98 und seinen typischen grünen iMac-Icons begrüßte: Außen hui, innen pfui. Wenigstens war meine kleine Computerwelt wieder halbwegs in Ordnung – von Nemos Anmerkungen abgesehen. Erst mit Windows XP konnte man fast auf Mac-Niveau mit Bill Gates Betriebssystem ernsthaft arbeiten. Und am Ende des Tagwerks wird der Desktop natürlich aufgeräumt, wie immer.
Bildernachweis
Beitragsbild: Alan Scales (Unsplash) | Scrennshots by Anika F. / World of Wallpaper