Der gestrige Klimagipfel der Bundesregierung hat als Ergebnis „Viel Rauch um Nichts“ hervorgebracht. Auch in Frankfurt, während der Fridays For Future-Kundgebung, wurde dies befürchtet. Jene, die sich in Berlin regelmäßig schön zu Tisch reden (Redensart), haben sich getäuscht, wenn sie glauben, dass nun wieder Ruhe einkehrt, die Klassenzimmer sich freitags mit wissbegierigen Schülern füllen und alles seinen gewohnten Gang geht.
Ihre Frist läuft bis zum 29. November, so eine Sprecherin der gestrigen Kundgebung in Frankfurt. Dann wird die weltweite Demo für das Klima in die nächste Runde gehen.
Fridays For Future: Wir haben verstanden
Als in Deutschland immer mehr Klassenzimmer Freitags leer blieben, Schüler auf die Straße gingen, um gegen die Pillepalle-Klimapolitik zu demonstrieren, hieß es nicht nur in Berlin aus der Politik: Fridays for Future, wir haben verstanden.
Seit gestern wissen wir, unsere Bundesregierung hat nichts verstanden, kann schon gar kein Klima. Sie kann aber Wirtschaft. Jene, die jahrelang Abgaswerte manipulierten, werden jetzt großzügig subventioniert. An jeder Straßenecke werden mindestens, wenn nicht noch mehr Ladestationen aufgestellt, damit die Zukunft der Autoindustrie gesichert ist. Und weil das nicht von heute auf morgen geschehen kann, werden ein paar Cents auf den Benzinpreis draufgeschlagen.
Als Ausgleich gibt es dann eine erhöhte Pendlerpauschale. Wer weite Wege zum Arbeitsplatz zurücklegen muss, soll nicht noch bestraft werden. CO₂-Einsparungen sollen nicht weh tun, weswegen 2026 der Neubau von Ölheizungen verboten wird, die schon lange nicht mehr bei den Häuslebauern angesagt sind.
„Der Großen Koalition fehlt der politische Mut. Ein lächerlich niedriger CO₂-Preis, der Benzin und Diesel nur wenige Cent verteuert und zudem von einer höheren Pendlerpauschale wieder aufgehoben wird, suggeriert Klimaschutz, bleibt aber weitere zehn Jahre vollkommen wirkungslos.“ (Martin Kaiser (Greenpeace-Geschäftsführer))
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„G A M E O V E R. Sie haben ihr Ziel nicht erreicht“ (frei nach Google Map)
Wir werden die gesteckten Klimaziele 2020 nicht erreichen, streben aber an, die Vorgaben bis 2030 zu erfüllen. Eine Kommission soll deshalb regelmäßig überprüfen, ob der eingeschlagene Weg die gesteckten Ziele erreichen wird. Und wenn nicht? Was dann„
„Hallo Ihr da in Berlin, #AllesFürsKlima ist kein Computerspiel, wo man nach Versagen auf ganzer Linie den Knopf für einen Neuanfang drücken kann.“
Es ist auch nicht so, daß wir Erde 2.0 in Sichtweite haben, mit einem Cheat auf diese ausweichen können. Schon vergessen? Ein schwarzes Loch haben die Sterngucker in Sichtweite ausgemacht. Obwohl …
Es bedarf vielleicht auch der Hinweis, dass nichts umkehrbar ist, denn alles hat seinen Preis. Wir bezahlen ihn nicht heute, aber unsere Kinder und Enkelkinder morgen. Ich weiß, alles geht nun mal nicht (sagt Olaf von WordPress).
Das Klimapaket ist das, was möglich ist (Bundeskanzlerin Merkel).
Fridays For Future wird weitergehen. Und das ist gut so.
Bildernachweis: AlleFürsKlima (fridaysforfuture.de)
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Weiterführende Links:
26.09.2019: Das steht alles im Klimapaket – und das nicht
Den Meeren geht die Luft aus