Newport, Fenders kleinste Boombox

Newport, Fenders kleinste Boombox

Der Name „Fender“ steht für hochwertige E-Gitarren, E-Bässe, Gitarrenverstärker und PA-Systeme. Ich bin seit kurzem stolze Besitzerin einer PA-Anlage von Fender. Sie passt zwar nicht in die Hosentasche, dafür in den Rucksack und hat für einen sensationell kleinen Preis einen Wahnsinnsklang. Und darauf kommt es an.

„… und es hat Boom gemacht.“

Fender Newport
Fender Newport / Im Hintergrund die Kulisse von Frankfurt

Am Wochenende war ich in Frankfurt unterwegs, hatte ein Brief einzuwerfen, wollte danach zur Mainkai-Demo und auch für diesen Blogbeitrag ein Produktfoto machen. Und dazu muss die „Fender-PA-Anlage“ im Retrolook mitgeschleppt werden. Mit 1,5 Kg kein Leichtgewicht, dennoch mit den Abmessungen von 18×13×7 cm im handlichen Format. Es ist kein Ghettoblaster aus den 80s, den die Jungs auf einer Schulter mit viel äußerlicher Coolness der Welt vorführten.
Mit einer Laufzeit von etwa 10–12 Stunden reicht die Energie, um den Grillnachmittag bis in die tiefen Abendstunden zu verlängern. Danach muss der „Newport“ wieder an eine Energiequelle angeschlossen werden. Und dazu braucht es eine Steckdose, mit der das mitgelieferte Netzteil die Fender-Box wieder auflädt.

Das ist auch eine Art Retro, wo doch die halbe Klangwelt sich über eine USB-Schnittstelle versorgt. Aber gut, es ist nun mal nicht. Deswegen sollte man das Netzteil im Sinn haben, wenn es auf reisen geht.

Auch wenn die Amis (derzeit) nicht viel Zustande bringen, mit ihren Musikinstrumenten nebst Zubehör haben sie die Welt erobert. Jetzt gesellt sich die kleinste PA-Anlage von Fender hinzu. Und Fender ist Fender. Da muss man nichts mehr dazu sagen.

Fender: Design aus einer anderen Zeit

Der Retro-Look der Boombox wurde mit Metallgitter und einigem Plastik verwirklicht. Das Ganze ist aber hochwertig verarbeitet. Keine Kanten, keine Unpässlichkeiten der Komponenten. Da wackelt nix, man muss nicht Angst haben, dass man gleich einen Drehknopf in der Hand hat oder sich gar das Gitter ablöst. Die drei Retroregler sind für Lautstärke, Höhen und Bass zuständig, in einer „Senke“ auf der Oberseite untergebracht.
Sie vermitteln einen angenehmen Widerstand und der Kippschalter klickt – wie früher – von einer Position zur anderen. Und dann …


Ein Einschaltsound, der erahnen lässt, wohin nun die Reise geht.
Eine Mini-PA von Musiker für Musikliebhaber, die das Besondere mögen.

Der „Newport“ fühlt sich einfach gut an, macht äußerlich einiges her und ist eine richtig coole Boombox.

Der Klang der mit muss

Damit das alles nicht in einem nervenden und quäkenden Pups endet, hat Fender zwei Fullrange-Lautsprecher und einen Höhenlautsprecher verbaut. Mit 30 Watt treten sie recht stimmgewaltig auf. Und diese geballte Klangkraft lässt sich sehr fein durch diese Regler steuern. Ob Rock, Elektronik oder Pop, durch die Feinjustierung bleiben keine Wünsche offen. Es stellt sich sogar im höheren Lautstärkenbereich dezentes Bauchkribbeln ein, wenn der Bass die Bauchdecke streift.

Pete Namlook aus Frankfurt hat im Sound Garden in Dortmund Bassgeschichte geschrieben. Der FAX-Sound kein breiiges irgendwas, was sich quälend über die leidende Umwelt ergießt, sondern eine musikalische Botschaft. Und hier mit der Boombox von Fender ein absolutes Hörerlebnis auf kleinstem Raum.

Eine Art Stereofonie darf man nicht erwarten, ist auch mit der kompakten Bauweise des „Newport“ nur schwer zu realisieren, vielleicht auch nur durch weitere Elektronikbauteile möglich. In der Praxis braucht es keine ausgefuchste Stereo-Berieselung. Man legt/setzt sich auf eine Decke ans Mainufer, neben sich die Fender-Box, schaut den Schiffen nach und chillt (mit Freunden) am Nachmittag mit dem Sound of Frankfurt dem Sonnenuntergang entgegen.


Sound of Frankfurt: Frankfurt Traxx (Chill Out)

  1. Saafi Brothers – 2046 (14:23) :|: 02. Pete Namlook & Richie Hawtin – A Million Miles to Earth (29:18) :|: 03. Tetsu Inoue – Bionic Commune (12:44) :|: 04. MIR – Come (12:19) :|: 05. Datacide – Deep Chair (14:00) :|: 06. A New Counsciousness – Environment (6:48) :|: 07. Datacide – Flashback Signal (15:44) :|: 08. Second Nature – Green Paste (16:45) :|: 09. Baked Beans – Human Bean (9:42) :|: 10. Ralf Hildenbeutel – Inner Peace (10:57) :|: 11. Tetsu Inoue – Journey to Ixtlan (12:48)
  2. Pete Namlook & David Moufang – Koolfang (19:13) :|: 13. Alter Ego – lavender (7:30) :|: 14. Tollmann & Hildenbeutel – Mimi’s French Dog (6:03) :|: 15. Jam & Spoon – N.A.S.A. nocturnal audio sensory awakening (11:50) :|: 16. Transonic – Over the Next Rise (5:28) :|: 17. Zenith – Plexus Solaris (18:13) :|: 18. Spacetime Continuum – Q11 (11:08) :|: 19. Pete Namlook & Atom Heart – Rub Out (10:44) :|: Dominic Woosey – Stray Dawn, First Light (15:57) :|: 21. Stevie Be Zet – The Closed Eye View (9:44) :|: 22. Pete Namlook & Mixmaster Morris – Under Water (15:09) :|: 23. Spacetime Continuum – Voice of the Earth (11:33) :|: 24. Atom Heart – White Hole 2 (14:03) :|: 25. Pete Namlook & Tetsu Inoue – xxxx (21:38) :|: 26. Pete Namlook & Burhan Öçal – Yenilik (Part IV) (11:58) :|: 27. B-Zet – Zauberwald I (2:33)

Ich vermisse die Stereofonie hier nicht. Und nebenbei bemerkt: Früher ging es auch ohne Stereo, hat für diese Zeit prima funktioniert.

Wer auf Stereo nicht verzichten will/kann, sollte auf den größeren Klangkörper „Monterey“ ausweichen. Mit 7 kg aber kaum für Rucksacktouren geeignet. Macht auch nicht so viel her, und ist mehr was für ganze Kerle.

Chill Out or die

Chill Out mit Robyn und Jule
Die Boombox, umrahmt von Robyn aus Kassel (li) und Jule, Findelkind aus Frankfurt (re)

Was auswärts funktioniert, funktioniert erst recht zu hause. Hier ist der „Newport“ wohl am häufigsten im Einsatz. Bei mir ist dies zumindest so. Das liegt auch daran, dass er als Hintergrundberieselung sehr gut geeignet ist. Natural-Sounds mit Donnergrollen oder Wellengeplätscher erreicht das Ohr nicht als dünne Soundkulisse sondern als ob es vor dem Fenster stattfindet. Die Lounge aus der Radiowelt nebst Podcasts ist auch nicht zu verachten, ebenso die fein gesponnenen Klangegebilde eines Tetsu Inoe oder die irdischen Sinfonien von Robert Rich, Steve Roach oder Vidna Obmana. Die Fender-Box gibt sich keine Blöße. Für letztere Klangreisen kommt aber eher Sonys Kopfhörer zum Einsatz. Wegen der Stille.

Der Preis für das kleine Klangwunder: derzeit 87 € in Schwarz bei Musikhaus Thomann (nicht mehr vorrätig (24.05.21)). Für 10 € mehr gibt es den Newport auch in dakota red und sonic blue. Anderswo kostet die Klangherrlichkeit über 200 Euro, wie bei Amazon.
Es gibt schönere, modernere Farben, die der Boombox bestimmt besser zu Gesicht gestanden hätten. Aber, alles geht nun mal nicht (sagt Olaf von WordPress).

Minuspunkte
  • Die Bedienungsanleitung hat den Namen als solchen nicht verdient. Das Textgebilde ist ohne Lupe gar nicht zu entziffern. Diese Art der Vermittlung gehört verboten.
  • Das Zubehör kann nicht mit der Qualität des Fender Newport mithalten. Es ist ok, aber passt nicht zum Gesamtbild. Das geht woanders besser.
  • Kein USB-C Kabel.
  • USB-Anschluss nur als „A-Port“.
  • Hat keinen Griff als tragbarer Bluetooth-Speaker, auch keine Vorrichtung dafür. Den Newport muss man sich unter den Arm klemmen. So ein Griff hätte der Boombox bestimmt gut gestanden (Stichwort: Kofferradio).

Beliebt das Schlusswort

Danke für’s vorbeischauen.


Bekannte Fender-Gitarristen:
Bruce Springsteen, Buddy Holly, David Gillmour (Pink Floyd), Mark und David Knopfler (Dire Straits), Eddi Van Halen, Eric Clapton, Jeff Beck, Jimmy Hendrix, John Frusciante (Red Hot Chilli Peppers), Keith Richards und Ron Wood (The Rolling Stones), Kurt Cobain (Nirvana) oder Richi Sambora (Bon Jovi)

Der Beitrag „Newport, Fenders kleinste Boombox“ ist keine Auftragsarbeit.

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