Sony WF-1000XM3

Sony WF-1000XM3

Noise Cancelling für die Hosentasche

Derzeit gibt es digitales Noise Cancelling mit dem HD-Noise-Cancelling-Prozessor QN1e von Sony, gepaart mit dualer Geräuschsensortechnologie in einem „In Ear“-Kopfhörer zum „Schnäppchenpreis“ für Genussmenschen. Was 2019 noch für 250 Euro die Seiten wechselte, ist nun auf der Sony-Seite für 129 Euro zu haben, an anderen Orten für 114 Euro und mit viel Fortune im weiten Rund für unter 100 Euro. Das ist schon eine Geschichte, die sehr verlockend ist, zumal sich die Sommerzeit ankündigt und der Nachfolger WF-1000XM4 für 100 Euro Zuschlag nur zu haben ist.

Das Hintergrundrauschen des WF-1000XM3 im

Sommer, Sonne, Sand und mehr. Ein großer Nachteil eines geschlossenen Systems ist, wie des WH-1000XM3, im Sommer der Wärmefaktor unter diesem. Mit steigenden Wärmegraden wird der ansonsten sich einstellende Musikgenuss zu einer schweißtreibende Geschichte. Abhilfe liefern hier die In Ear-Kopfhörer (Knopf im Ohr). Diese gibt es kabelgebunden oder drahtlos, als Billigheimer, die der Umwelt zu liebe gar nicht hergestellt werden sollten, aber auch als Kompromiss zwischen der einen Extreme und der anderen.

Sony WF-1000XM3 | WH-1000XM3
Sonys 1000er XM3- Reihe WH-1000XM3 (li) und WF-1000XM3 (re)

Was man auf keinen Fall tun sollte, was hier aber auch nicht ausbleiben wird – Birnen mit Äpfeln vergleichen. Jedes Obst hat seine Daseinsberechtigung. Der WH-1000XM3, das geschlossene System, hat ganz andere Möglichkeiten, die ausgezeichnete Technik unterzubringen. Beim WF-1000XM3 müssen die Ingenieure schon regelrechte Klimmzüge unternehmen, um halbwegs den Ansprüchen der Sony-Hörerschaft gerecht zu werden. Die Erwartungshaltung, die durch den großen Bruder ausgelöst wurde und wird, ist deswegen nicht gerade klein.

Gut gemeint, aber …

Weh und ach …

Die „Umgebung ausknipsen“ ist die Hauptaufgabe von ANC (Adaptive Noise Cancelling). Was beim HF-1000XM3 auf Knopfdruck geschieht, ist beim WF-1000XM3 so eine Sache… Um überhaupt in die Nähe des geschlossenen Systems zu kommen, liegen einige Ohrstecker bei – sowohl als Schaumstofflösung als auch mit Silikon geformt. Hier muss man sich einfach durchstöpseln und, was wichtig ist, mit einer halben Drehung die Begleiter in das Ohr hineindrehen – nicht stecken.
Wenn die Umwelt weitgehend abgedämpft wird, der unangenehme Trageeffekt bei In Ear-Geschichten weitgehend ausbleibt, die Stöpsel nicht herausrutschen, ist man schon auf dem richtigen Weg. Beim Herausziehen sollte ein Widerstand zu spüren sein, dann sitzen sie recht gut.

Sonys WF-1000XM3-Klangbegleiter ist kein Sportkopfhörer. Die „Buds“ haften schon gut im Gehörgang, aber Jogging betreiben oder einen Fitness-Parkour bewältigen ist mit ihnen weniger gut zu meistern. Der Verlust des Stereo-Effekts rückt dann schon in greifbare Nähe. Beim Test durch Frankfurt, über Stock und Stein, mit und ohne Bahn, mit und ohne adaptives Noise Cancelling/Hintergrundgeräusche, musste ich hier und da „nachdrücken“. Man merkt das langsame Herausrutschen der In Ear-Ohrstöpsel, wenn im Bassbereich kaum noch Leben auszumachen ist. Dies kann dann auch mit anderen „Aufsätzen“ abgestellt werden. Wer geeichte Aufsätze von einem anderen In Ear-Kopfhörer zu Hause hat, kann diese auch ausprobieren. Wie schon geschrieben, das ist eine intensivere Geschichte, bis alles so sitzt, wie gewünscht, der Klang einen beseelt. Aber dann ist alles gut.

Tipp: Daheim vor dem PC bei laufender Musik die richtigen Aufsätze durchtesten. Wenn die Dämpfung ohne „Noise Cancelling“ sehr gut ist, mit „Rauschunterdrückung an“ die Musik des PCs dann leise wahrnehmbar ist, dann dürften das die richtigen Aufsätze sein. Ein weiterer Fingertipp auf den linken „Knopf“ des Sony WF-1000XM3 im Ohr erzählt durch „Noise Cancelling“ dann was ist oder was nicht ist.

Die beiden Ohrhörer liegen nicht am Ohr an, stehen ein wenig ab und sind weniger für eine Gute-Nacht-Geschichte geeignet. In Seitenlage schmerzen sie dann schon. Die Reichweite der Bluetooth-Verbindung geht in Ordnung. Sie wird mit bis zu 10 Meter angegeben. In einem/r verschachtelten Büro oder Wohnung gibt es aber hin und wieder Aussetzer (wahrscheinlich auch eine Bluetooth-Geschichte am Handy, welche App läuft, wie viele Apps auf Bluetooth zugreifen, Stichwort CWA, Uhr, Kopfhörer).
„Man weiß so wenig.“

Am Klang des kleinen Begleiters gibt es nichts zu nörgeln. Er ist ausgewogener als der des großen Bruders, der basslastiger ist. Mit Noise Cancelling stellt sich sogar das Feeling des großen Bruders ein, solange hinter einem niemand der Welt seine Kakofonie lautstark aufs Ohr drückt (ist ja heute gang und gäbe). Es gibt zwar die Logik, die Musik lauter zu stellen, aber Musik sollte nicht Schmerzen im Gehörgang verursachen, sondern ein angenehmes Feeling auslösen. Davon sind nicht nur Hanauer Veranstalter weit entfernt, die ihre Altstadt durch ihr Musikverständnis in den Ausnahmezustand versetzen, das Trommelfell bis zum Erbrechen strapazieren, einen subjektiven Tinnitus auslösen und noch in einen Kilometer Entfernung der Welt mitteilen: „Hier spielt die Musik.“

Zurück zum WF-1000XM3.
Die Lautstärke ist völlig ausreichend. Und siehe da, auch im Genuss-Modus, mit eingestellter Schlummerlautstärke (20 %), ist ein angenehmes Hören möglich und ein sanfter Bass im Gehörgang noch auszumachen. Der Klang flacht nicht ab.

Mit dem WF-1000XM3: Kassel hin und zurück

Sony WF-1000XM3 Case
Lade- und Aufbewahrungseinheit mit dem Kopfhörer WF-1000XM3

Was nutzt der beste Klang, ein ausgefuchster Noise Cancelling-System, wenn nach zwei Stunden der Spaß vorbei und nicht mal Kassel in Sichtweite ist? Hier lässt Sonys WF-1000XM3 nichts anbrennen, ist ganz vorne dabei. Mindestens sechs Stunden sind die kleinen Begleiter einsatzbereit. Das Etui, wo die kleinen Dinger gebettet werden, hält noch mal drei Ladungen bereit. Die Aufladung geht recht zügig vonstatten, sodass man nicht lange auf eine Zugabe warten muss. Mit einer Energiebank als Reserve ist man über den USB-C-Anschluss des Etuis auf der sicheren „Es ist Reisezeit“-Seite.
Das kleine Etui – zugleich Aufladestation und Aufbewahrungsstätte – ist recht voluminös ausgefallen. Das kennt man von anderen Herstellern in kleineren Ausgaben. Aber gut, es ist wie es ist. Die kleinen „Buds“ werden dort magnetisch festgehalten und aufgeladen. Da fällt nichts raus, klappert gar hin und her, auch wenn man schüttelt. Die Heimat der kleinen Begleiter macht optisch einiges her und sieht richtig schick aus.

Feineinstellungen über Headphones Connect

Sony Headphones Connect
Den Sound individuell anpassen

Wie schon beim großen Bruder ist Sonys spezielle Headphones-App für die Feineinstellungen zuständig. Hierüber können auch die Funktionen des rechten und linken Touchsensor eingestellt werden. Zum Beispiel Rauschunterdrückung/Umgebungsgeräusch links, Lautstärke oder Songsteuerung rechts.

„Alles geht nun mal nicht“
würde Olaf von WordPress sagen.

Die Einstellung „DSEE HX“ unter „Sound“ in der App, ist nach meinem Befinden keine Klangbereicherung, kostet nur Akku. Die 360°-Geschichte vielleicht was für jene, die ein Abo bei einem der angegebenen Streamingdienste haben oder deswegen ein Abo abschließen wollen.

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Wie viele Tracks dann den Raumklang innehaben, und was das Ganze kostet, steht dann anderswo geschrieben. Das Future kann ebenso vernachlässigt werden, wie „DSEE HX“. Darüber hinaus werden zu viele Tracker mit den dazugehörigen Apps ausgeliefert.


Wie das Tracking in Apps die Sicherheit und den Datenschutz unnötig gefährden


Resümee

Die Sommerzeit kann kommen.

Die Vor- und Nachteile des kleinen musikalischen Begleiters:
+ unschlagbarer Preis (derzeit manchmal unter 100 Euro)
+ passt in die Hosen- und Jackentasche (kaum Platzbedarf)
+ luftiges Tragefeeling
+ sehr guter ausgewogener Klang

– Noise Cancelling kann an den großen Bruder nicht aufschließen (trotzdem sehr gut)
– dauert seine Zeit, bis die richtigen Aufsätze gefunden sind, sodass sich das erwartete Klangerlebnis einstellt.

-+ ist ein Reisekopfhörer, weniger für sportliche Geschichten geeignet/nicht spritzwassergeschützt

Wenn ich auf Fototour bin, werde ich den WF-1000XM3 auf jeden Fall dabei haben. Auf guten Klang muss ich wegen des Gewichts der Fotoausrüstung nebst Verpflegung und des knappen Platzangebots im Fotorucksack, nun nicht mehr verzichten.

Der Beitrag “Sony WF-1000XM3: Noise-Cancelling für die Hosentasche” ist keine Auftragsarbeit.
WH-1000XM3, WF-1000XM3, QN1e, und Headphones Connect sind eingetragene Marken und/oder Produkte von SONY.

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